Wenn Sie den E-Mail-Provider wechseln, können Sie Ihre bisherige Senderreputation leider nicht mitnehmen. Sie müssen den E-Mail-Filtern beweisen, dass die neuen E-Mails, die Sie für Ihr Unternehmen senden, authentisch und vertrauenswürdig sind.
Dieses Dokument erläutert die ersten Konfigurationsschritte und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre neue Senderreputation schnell und effektiv aufbauen können.
Inhalt:
Hintergrundinformationen
E-Mail-Filter verstehen
Die meisten E-Mail-Plattformen generieren Umsätze aus den Werbeeinschaltungen, die sie ihren Benutzern anzeigen, während diese ihre E-Mails lesen.
Das Filtern der Inbox soll nicht nur Spam wegfiltern, sondern auch jene E-Mails identifizieren, die am ehesten geöffnet und gelesen werden.
Ihre Deliverability ist der Maßstab dafür, wie erfolgreich Ihre E-Mails diese Filter navigieren und so die Inboxes Ihrer Abonnenten erreichen.
Welche Faktoren beeinflussen die Deliverability?
Drei Faktoren haben Einfluss auf die Platzierung in der Inbox:
- Das Senden der E-Mails über eine vertrauenswürdige und sichere Infrastruktur
Dazu gehören die Sender-Domain, DNS und Von-Adresse, die sendenden IPs sowie die Links und Image-Pfade in Ihren E-Mails. - Ihre aktuelle Senderreputation
In der Vergangenheit gesendete E-Mail-Kampagnen dienen als Indikator für künftige Ergebnisse. - Ihre aktiven Kampagnen
Nicht nur der E-Mail-Content und die Kontaktdaten, sondern auch die tatsächlichen Responses der Empfänger auf Ihre E-Mail-Kampagnen werden verwendet, um in Echtzeit eingehende Kampagnen zu filtern und Ihre Senderreputation laufend zu aktualisieren.
E-Mail-Onboarding
1. Konfiguration
Das ist ein weitestgehend administrativer Schritt, in dem Sie Ihre DNS-Einstellungen konfigurieren oder diesen Vorgang an uns delegieren. Zudem müssen Sie uns einige Informationen übermitteln, damit wir sichergehen können, auf unserer Seite die richtigen Einstellungen für Sie vorzunehmen.
Siehe:
2. Reputation aufbauen
Ihre neue Reputation ergibt sich aus den von Ihnen verwendeten Daten sowie den Responses Ihrer Empfänger.
Dieser Schritt kann 1-4 Wochen dauern, je nach Qualität der verwendeten Daten und den Reaktionen der Empfänger auf Ihre E-Mail-Kampagnen.
Um bereits mit Ihren ersten Mailings die bestmögliche Senderreputation zu generieren, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Kontaktdaten möglichst aktuell, gültig und aktiv sind.
Im Idealfall wählen oder erstellen Sie Content, der explizit dazu geeignet ist, hohe Öffnungs- und Click-through-Raten zu erzielen. In dieser frühen Phase des Reputationsaufbaus sollten Sie möglichst keine E-Mails an ältere und weniger aktive Empfänger senden.
Ihre ersten Mailings haben unter Umständen niedrigere Engagement-Raten (bei Öffnungen und Klicks) als Ihr bisheriges Programm. Bitte bedenken Sie, dass die Darstellung der Öffnungs- und Klickraten je nach Plattform unterschiedlich ausfallen kann.
Sobald Ihre Engagement-Raten konsistent sind, sind Sie bereit für den nächsten Schritt.
Segment mit Ihren aktivsten Empfängern erstellen
Benutzer, die schon länger mit Emarsys arbeiten, filtern Ihre aktivsten Kontakte ganz einfach anhand unserer Segmente zum E-Mail-Verhalten. Da Sie neu bei Emarsys sind, ist Ihnen das leider (noch) nicht möglich; daher sollten Sie beim Importieren Ihrer Kontaktliste dafür sorgen, dass diese eine Spalte mit der letzten Aktivität auf Ihrer Website oder einem anderen Indikator für das Engagement enthält, anhand dessen Sie eine Auswahl vornehmen können.
Erstellen Sie basierend auf diesem Feld ein Segment und verwenden Sie es als Grundlage für Ihre ersten Kampagnen.
Nachdem Sie Ihre Kampagnen gesendet haben, überprüfen Sie die Ergebnisse im Deliverability Advisor auf offensichtliche Probleme.
3. Frühere E-Mail-Kampagnen optimieren und migrieren
Ist die Senderreputation erst einmal gefestigt, können Sie nach und nach den Rest Ihrer Marketing- und Kommunikationsstreams eingliedern. Was Sie vermeiden wollen, sind große Volumensspitzen, massive Änderungen bei der Verwendung inaktiver Daten sowie alles andere, was ungewöhnlich aussieht und die ISPs veranlasst, Ihren E-Mails statt weniger nur immer mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Wir empfehlen, einen Plan zu implementieren, der die angestrebten Volumenssteigerungen veranschaulicht und auch festlegt, wann die automatisierten E-Mails bei Ihrem früheren Anbieter gestoppt werden sollen. In dieser Phase sollten Sie auch sicherstellen, dass die Unterdrückungen und inaktiven Daten von Ihrem früheren Anbieter nicht versehentlich noch immer in Ihren Marketinglisten inkludiert sind.
Eine Performance-Review am Ende jeder Woche lässt sie Erfolge und etwaige Probleme rechtzeitig erkennen - je nachdem können Sie das Onboarding beschleunigen oder ein wenig mehr Zeit einplanen.
Segmente für die Volumensoptimierung erstellen
Ihr Segment für den Reputationsaufbau sollte nach und nach größer werden, bis es das Maximalvolumen einer beliebigen Kampagne erreicht hat.
Zu diesem Zweck können Sie eine Serie von Segmenten erstellen, deren Hauptkriterium jeweils abgeändert wird, um immer mehr Kontakte einzuschließen. So können Sie zum Beispiel die Dauer des Engagements in Blöcken von 3 bis 6 Monaten erweitern. Falls das nicht möglich ist, sollten Sie ein anderes Kriterium verwenden, das es Ihnen ermöglicht, das Volumen täglich um einen kontrollierten Prozentsatz zu erhöhen.
Verwenden Sie diese Segmente für Ihre aktuellen Kampagnen, um das Volumen in kontrolliertem Umfang zu steigern.
Nachdem Sie Ihre Kampagnen gesendet haben, überprüfen Sie die Ergebnisse im Deliverability Advisor auf offensichtliche Probleme.
Problembehandlung
Datenqualität
Verläuft der Reputationsaufbau nicht erfolgreich, liegt die Ursache typischerweise in der Qualität der Daten.
Um bereits mit Ihren ersten Mailings die bestmögliche Senderreputation zu generieren, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Kontaktdaten möglichst aktuell, gültig und aktiv sind; vermeiden Sie die Verwendung von Daten, die älter oder weniger aktiv sind.
Wenn Sie Ihre Listen korrekt segmentieren und Content senden, der auf hohe Öffnungs- und Klickraten ausgelegt ist, sollten die Bounce-Raten sehr niedrig, die Öffnungs- und Klickraten hoch und die Abmelderaten wiederum niedrig sein.
Niedrige anfängliche Response-Raten
Wenn wir unseren Ramp-up Plan starten, müssen wir erst einmal davon ausgehen, dass uns alle ISPs mit Misstrauen begegnen. ISPs sind auf der Hut vor Spammern und immer vorsichtig, wenn neue Domains verwendet werden.
Daher ist Folgendes zu erwarten:
- Einige Blockierungen und Filterungen durch einzelne ISPs für die ersten Kampagnen. Dieses Problem löst sich im Allgemeinen von selbst, wenn nur die Engagement-Raten hoch bleiben.
- Andere (niedrigere) Liefer- und Öffnungsraten als bei Ihrer früheren Sendeplattform. Aus genau diesem Grund haben wir den Ramp-up Plan und die Raten werden steigen, sobald Ihre Reputation gefestigt ist.
Ideale Metriken für E-Mail-Kampagnen im Onboarding:
- Die Hard-Bounce-Raten solte niedriger als 1% sein.
- Die Öffnungsraten sollten über 25% sein.
- Die Klickraten sollten über 25% sein.
- Die Beschwerde- und Abmelderaten sollten niedriger als 0,2% sein.
Alle diese Statistiken können Sie auf der Seite E-Mail-Response - Zusammenfassung für Ihre Kampagnen anzeigen (Menü Analyse > E-Mails).
Frühere Deliverability-Probleme wiederholen sich
Der Ramp-up ist keine Lösung für jene Deliverability-Probleme, die aus einer früheren Zusammenarbeit mit anderen Anbietern herrühren. So Sie nicht gezielt Schritte unternommen haben, um diese Probleme vor dem Ramp-up zu lösen, werden sie immer wieder auftreten.
Darum ist es so wichtig, dass Sie die Fragen in unserem Formular für das Einrichten eines E-Mail-Channels so vollständig und ehrlich wie möglich beantworten.
Vor allem sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle für Unterdrückungen benötigten Daten (Bounces, Abmeldungen, Beschwerden) importiert haben, bevor Sie E-Mails mit der Emarsys Plattform senden.