Die sichtbaren Teile einer E-Mail (Betreffzeile, Textkörper etc.) vermitteln Ihre Nachricht an die Kunden und spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Ihre Zustellraten geht. Darüber hinaus gibt es jedoch auch noch andere Faktoren, die weder für Sie noch Ihre Kunden sichtbar sind und Ihre Zustellraten trotzdem äußerst negativ beeinflussen können.
Für diesen Artikel haben wir einige Richtlinien zusammengestellt, die Ihnen helfen sollen, beim Erstellen Ihrer E-Mail-Kampagnen diese Fallstricke zu vermeiden.
Größe der E-Mail-Datei
Ein zu umfangreicher E-Mail-Content verlangsamt nicht nur die Erstellung und den Versand der Kampagne in Emarsys, er kann auch die Zustellbarkeit und Effektivität der Nachricht beeinträchtigen. Der Emarsys Content Editor überwacht die Größe Ihrer E-Mail-Kampagnen, während Sie diese erstellen, und warnt Sie, falls der im Email Content Check empfohlene Schwellenwert überschritten wird.
Wie groß ist zu groß?
Die E-Mail-Größe lässt sich nur schwer exakt begrenzen - einerseits, weil sie in einem Editor kaum zu bestimmen ist, und andererseits, weil die Zustellraten auch stark von der Senderreputation abhängen. Wir würden trotzdem 102KB als Schwellenwert definieren; wird dieser überschritten, nehmen die Zustellraten ab.
Warum ist kleiner besser?
In den meisten Fällen erfüllen E-Mails einen ganz bestimmten Zweck: Die Empfänger sollen sich zu einer Landingpage durchklicken, auf der sie ein Formular ausfüllen oder etwas kaufen können. Halten Sie Ihre Nachricht möglichst einfach. Zu viel Information in der E-Mail lenkt die Empfänger nur vom eigentlichen Zweck ab.
Darüber hinaus reduzieren einige Web- und Mobile-Clients wie etwa Yahoo oder Gmail die Größe von E-Mails auf 102KB und verbergen den Content hinter dem Button Vollständige Nachricht anzeigen. Das fügt einen weiteren, unnötigen Schritt zwischen dem Empfänger und Ihrem Ziel ein.
Was beeinflusst die E-Mail-Größe?
Am einfachsten lässt sich die Größe einer E-Mail bestimmen, indem man sich die Vorschau ansieht: Längere E-Mails mit vielen Bildern sind größer als kurze, die nur Text enthalten. Anhänge, die in Marketing-E-Mails ohnehin immer vermieden werden sollten, sorgen für zusätzliche Bytes.
Abgesehen davon gibt es viele versteckte Elemente, die Einfluss auf die Größe einer E-Mail haben:
- Bilder sind die offensichtlichsten Missetäter. Verringern Sie die Größe von Inline- oder Hintergrundbildern und entfernen Sie all jene, die überflüssig sind. Besonders wichtig: Hosten Sie Ihre Bilder extern.
- Responsive Design ist ein essenzieller Bestandteil des modernen E-Mail-Marketings, sorgt jedoch auch für zusätzliches, verstecktes Gewicht; das sollten Sie bei der Planung berücksichtigen.
- Textversionen sind entscheidend für gute Zustellraten; und auch wenn sie eher klein sind, tragen sie ebenfalls zur Gesamtgröße bei.
- Ein sehr komplexes HTML kann eine E-Mail größer machen, und das ganz ohne zusätzlichen Nutzen. Wir empfehlen, allen überflüssigen Code zu entfernen.
- Versteckte Formatierungs-Tags aus Content-Editoren: Wenn Sie Ihren Content zum Beispiel in MS Word schreiben, ihn kopieren und in Ihrem Editor einfügen, kann es passieren, dass versteckte Tags mitkopiert werden. Das macht nicht nur die E-Mail größer, es kann auch dazu führen, dass der Text in einigen Mail-Clients schlecht dargestellt wird. Wenn Sie einen solchen externen Editor verwenden, sollten Sie den Content bereinigen, indem Sie ihn zuerst in einen Plain Text Editor wie etwa Notepad einfügen.
- Zeilenumbrüche und Leerzeichen verdienen ebenfalls Aufmerksamkeit. Indem Sie alle überflüssigen herausnehmen, verringern Sie die Größe der Nachricht.
In den Richtlinien für HTML-E-Mail erfahren Sie, wie Sie Ihre E-Mails optimieren können. Falls Sie unsicher sind, können Sie auch den Emarsys Support kontaktieren und unsere Abteilung 'Web Production' bitten, den Code für Sie zu überprüfen und zu optimieren.
Multipart-Nachrichten
Bei einer Multipart/MIME-Nachricht werden gleichzeitig eine HTML- und eine Textversion gesendet. Multipart-Nachrichten sollten immer mit beiden Content-Arten gesendet werden, weil:
- Spamfilter erwarten, dass Marketing-Nachrichten Multipart-Nachrichten mit zwei Versionen sind.
- Manche (wenn auch nur wenige) E-Mail Clients erkennen kein HTML oder unterstützen bestimmte Elemente im HTML Code nicht.
- Sie stellen sicher, dass auch Empfänger, die über kein Smartphone oder PDA verfügen, Ihre E-Mail lesen können.
- Manchen Menschen bevorzugen einfach Plain-Text-Mails.
In Emarsys wird für vorlagenbasierte E-Mail-Kampagnen automatisch eine Textversion generiert und gesendet. Der Content basiert auf dem HTML-Content und kann nicht bearbeitet werden. Für benutzerdefinierte HTML-Kampagnen ist die Standard-Textversion leer, kann aber unabhängig erstellt werden.
Auch Multipart-Nachrichten können Spam sein
Eine Multipart-Mail kann immer noch mit einem Spamfilter kollidieren, wenn:
- Die Nachricht nicht alle erforderlichen Header und MIME-Teile enthält (siehe unten).
- Die Nachricht nur entweder Text- oder HTML-MIME-Teile enthält, und nicht beides.
- Die Nachricht nur Text und keine Bilder enthält.
- Die Textversion und die HTML-Version sehr unterschiedlich sind.
- Zu viele Bilder und nicht genug lesbarer Text gesendet werden und das HTML damit insgesamt ein zu niedriges Text-Bild-Verhältnis aufweist. Das ideale Text-Bild-Verhältnis für das HTML ist 60/40. Wenn Sie die Textversion der E-Mail bestmöglich nutzen, optimieren Sie dieses Verhältnis.
Die Struktur einer Multipart-Nachricht
Nachstehend finden Sie eine eher technische Aufschlüsselung der Bestandteile einer Multipart-Nachricht.
Contenttyp
Der Contenttyp 'multipart/alternative' wird verwendet, wenn dieselbe Information in verschiedenen Teilen des Bodys auf unterschiedliche Weise präsentiert wird.
Durch die Verwendung des Contenttyps 'multipart/alternative' werden die Teile der E-Mail-Nachrichten in einer Baumstruktur angeordnet. Bitte beachten Sie, dass die Verwendung anderer Contenttypen für Marketing-Nachrichten nicht empfohlen wird (so dürfen z.B. die Contenttypen 'multipart/mixed' oder 'multipart/form-data' nicht verwendet werden).
Teile und ihre Contenttypen
'multipart/alternative' mit demselben Content in 'text/plain'- und 'text/html'-Contenttypen resultiert in einer Nachricht, die sowohl in Plain Text als auch HTML gesendet wird. Bitte beachten Sie, dass der Contenttyp für Text mit Anhängen nicht erwähnt wird, weil die Verwendung von Anhängen für Massen-Mailings nicht empfohlen wird; Bilder müssen extern gehostet werden. Plain-Text-Nachrichten, Antworten, eingebettete Medien oder Formularen werden ebenfalls nicht empfohlen.
Beispiel für eine gute Marketing-E-Mail
X-sender: <sender@senderdomain.com> X-receiver: <recipient@recipientdomain.com> From: "Senders Name" <sender@senderdomain.com> To: "Recipient Name" <recipient@recipientdomain.com> Message-ID: <111111111@senderdomain.com> Date: Mon, 14 Dec 2015 13:24:02 -0400 Subject: Sample Multipart Message MIME-Version: 1.0 Content-Type: multipart/alternative; boundary="----=_NextPart_DC7E1BB5_1105_4DB3_BAE3_2A6208EB099D" ------=_NextPart_DC7E1BB5_1105_4DB3_BAE3_2A6208EB099D Content-type: text/plain; charset=iso-8859-1 Content-Transfer-Encoding: quoted-printable _**Sample Text Content**_ ------=_NextPart_DC7E1BB5_1105_4DB3_BAE3_2A6208EB099D Content-type: text/html; charset=iso-8859-1 Content-Transfer-Encoding: quoted-printable <html> <head> </head> <body> <div style=3D"FONT-SIZE: 10pt; FONT-FAMILY: Arial">_**Sample HTML Content**_</div> </body> </html> ------=_NextPart_DC7E1BB5_1105_4DB3_BAE3_2A6208EB099D--
Wobei:
- der Plain Text-Teil dem 'Header Content-Type text/plain' folgt,
- der HTML-Teil dem Header 'Content-Type text/html' folgt.
Textversionen
Warum sind Textversionen wichtig?
Die wichtigste Rolle, die eine Textversion in einer Multipart-Mail spielt, hat mit der Zustellbarkeit zu tun. Sie ist aber auch ein gutes Backup für Geräte, die ausschließlich Text darstellen können - und Sie sollten stets berücksichtigen, dass es Menschen gibt, die Ihre Nachrichten lieber in diesem Format erhalten wollen.
Textversionen verbessern die Zustellraten schon allein deshalb, weil Spammer selten Zeit investieren, um diese zu erstellen. Daher fokussieren die meisten Spamfilter auf diesen Umstand und das Text-HTML-Verhältnis einer E-Mail.
Um das Text-HTML-Verhältnis zu berechnen, dekodieren die Spamfilter die gesamte Nachricht und zählen die Zeichen in Plain Text versus jene in den HTML-Tags. Da Bilder, Formatierung und Links viel HTML Code verbrauchen, ist eine Textversion ein guter Weg, um Ihren Plain Text Count zu erhöhen und über jenen Schwellenwert zu kommen, ab dem Ihre E-Mails für einen Spamfilter nicht mehr verdächtig sind.
Ein Verhältnis von 30:70 ist eine gute Benchmark für das Text-HTML-Verhältnis.
Was macht eine gute Textversion aus?
Wir empfehlen, die Textversion kurz und einfach zu halten. Nehmen Sie die wichtigste Information aus Ihrer E-Mail und präsentieren Sie diese visuell klar und überzeugend.
Bedenken Sie auch, dass die visuelle Unterstützung durch Farbe und Schriftgrößen nicht immer zur Verfügung steht; achten Sie auf die visuellen Effekte der Textversion und nutzen Sie Weißräume. Machen Sie es Ihren Lesern so leicht wie möglich, Ihre Nachricht zu lesen; vermeiden Sie dichte Textblöcke, die nur abschreckend wirken.
Hier sind einige nützliche Tipps, die Ihnen beim Erstellen der Textversion helfen können:
- Strukturieren Sie den Content möglichst klar, damit der Leser sofort weiß, was Sie ihm sagen wollen.
- Identifizieren Sie Ihren Call-to-Action, indem Sie zum Beispiel spitze Klammern als Pfeile verwenden: >>> Produkt jetzt erhältlich! <<<.
- Verwenden Sie einfache Zeichen wie *** und +++, um Absätze zu unterteilen oder Überschriften zu kennzeichnen.
- Vermeiden Sie die Verwendung weniger bekannter ASCII-Zeichen wie copyright und TM, weil viele davon nicht von allen Mail-Clients unterstützt werden.
- Schließen Sie einen Link zur Online-Version ein.
Einige Fallstricke gilt es zu vermeiden:
- Setzen Sie ALLCAPS mit Bedacht ein - viele Spamfilter mögen sie nicht.
- Vergewissern Sie sich, dass der Content möglichst der HTML-Version entspricht; fügen Sie nicht einfach Text hinzu, um die Zeichenzahl zu erhöhen. Im Besonderen gilt: Wenn Sie Links einschließen (siehe unten), sollten die Links und vor allem die Domains dieselben sein wie in der HTML-Version.
- Lassen Sie sich nicht verleiten, in der Textversion den Header und Footer wegzulassen. Es handelt sich immer noch um eine Marketing-Mail und Sie müssen Informationen zu Ihrem Unternehmen, einen Abmelde-Link etc. einschließen.
- Faulheit rächt sich: Vermeiden Sie, in allen E-Mails denselben Standardtext zu verwenden, das ist ein gefundenes Fressen für Spamfilter.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn Sie die Zeit haben, eine qualitativ hochwertige Textversion zu erstellen, sollten Sie das unbedingt tun. Wenn das nicht möglich ist, nutzen Sie wenigstens die von Emarsys angebotene, leicht zu handhabende Funktion der Auto-Erstellung (siehe unten). Das Ergebnis mag für Leser nicht besonders attraktiv sein, aber es verbessert jedenfalls Ihre Zustellraten.
Links in Textversionen verwenden
Links in Textversionen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, weil man sie nicht hinter Bildern oder Linknamen verstecken kann. HTML-Mails enthalten traditionellerweise eine große Anzahl an Links und diese können schnell von der eigentlichen Nachricht ablenken und die Textversion schwer leserlich machen.
Abgesehen von den Standardlinks, die jede E-Mail enthalten sollte (z.B. Onlineversion, Abmeldung, Kontakt etc.), sollten Sie dafür sorgen, dass die Links für Ihre primären Ziele wirklich hervorstechen. Textversionen werden oft auf Mobilgeräten gelesen und es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Leser öfter als einmal klickt - es sollte sich also auszahlen.
Im Besonderen sollten Sie sich genau überlegen, welche Links Sie tracken wollen, weil das Tracking die Link-Syntax noch unattraktiver macht. Zur Illustration sehen Sie sich bitte diese drei Link-Beispiele an:
- HTML:
- Textversion, nicht getrackt:
- Textversion, getrackt:
Unserer Ansicht nach lohnt es sich, ein paar Trackingdaten zu verlieren, wenn man dafür den Lesern eine bessere Erfahrung bieten kann. Wenn Sie Links tracken wollen, verwenden Sie eine gekürzte Version; vermeiden Sie jedoch gängige Link-Shortener, da sich diese auf den Spamscore auswirken können.
Und abschließend: Achten Sie darauf, sowohl den Link als auch den Linktext anzuzeigen. Hinweise im Sinn von Klicken Sie hier sind nutzlos ohne Link, und ein Link ohne entsprechende Erklärung wird wahrscheinlich ignoriert werden.
Bitte beachten Sie: Wenn Sie für das Link-Tracking in der Textversion Ihrer E-Mail-Kampagne die Emarsys Scripting Language verwenden, müssen Sie in der Expression den Link und den ESL-Teil durch ein Leerzeichen oder einen Zeilenumbruch trennen.
{% if event.payload.example == 'EXAMPLE' %}
https://beispiel.com
{% endif %}
Andernfalls funktioniert das Link-Tracking nicht und die Kampagne wird möglicherweise ungültig.
Weitere Informationen
Folgende Online-Ressourcen helfen dabei, Multipart-Nachrichten besser zu verstehen:
- Der Blog https://wordtothewise.com/blog/ bietet Informationen für all jene, die sich mit der Zustellbarkeit beschäftigen.
- http://www.w3.org/Protocols/rfc1341/7_2_Multipart.html sind die RFC zum Thema Multipart-Nachrichten.